Die neue Sonderausstellung im Schlossmuseum ist einem Künstler gewidmet, der in Berlin lebt und 1961 in Hoyerswerda geboren wurde.
Die Eröffnung findet am Freitag,den 3.9.21, um 19.00 Uhr im Schloss Hoyerswerda. Die Werke sind bis zum 07. November im Schloss zu sehen.
Zur Vernissage ist Musik von Rolf von Nordenskjöld (sax) zu hören.
Michael Kruscha ist als Maler und Fotograf tätig.
Seit 1990 unternahm Kruscha mehrere Projektreisen u.a. nach Mali, Andalusien, Nazca, New Mexico oder Sanaa, aus denen thematische Werkzyklen hervorgingen.
Über einen Zeitraum von zwölf Jahren entstand auch an verschiedenen Orten der Welt sein fotografisches Langzeitprojekt Bus Stops -Haltepunkte im Grenzenlosen.
Inhalt seiner Malerei sind zumeist Objekte und Eindrücke seiner Reisen. Ein besonderes Interesse spielen bei ihm die südlichen Länder, die Form und Farbenwelt, die oft klare kubische Architektur, die kargen Gegenden und das warme Licht.
Diese dienen ihm als Medien der Auseinandersetzung und Reflektion über das Gesehene und Erlebte. Die Arbeiten/ Diese werden oft stark abstrahiert stark oder reduziert. Charakteristisch sind dabei die Überlagerung von Bildebenen und von grafischen und geometrischen Strukturen. Ferner auch die Überlagerung von Farbflächen und Symbolen.
Entstanden sind die gezeigten Arbeiten in den Jahren 2000 bis 2009.
Kruscha gründete mit den Kunstraum in der Kulturfabrik und kuratiert seit Beginn die Ausstellungsserie, die am Samstag ihren fünften Geburtstag feiert.
Jeder reisende Künstler bringt im wahrsten Sinne des Wortes seine eigene Sicht der Dinge, seine eigene Welt mit, konstruiert und interpretiert Gegebenheiten entsprechend seinem Stil, seiner Technik, seiner Haltung ganz individuell.
Die künstlerische Darstellung der Fremde bleibt daher immer eine Annäherung. Die Sonderausstellung „anderswo“ verweist auf das, was bei ihm und in seinen Arbeiten so oft im Mittelpunkt steht: Das Ferne, das Exotische, das Fremde. Dass er dabei jedoch niemals ins Abbildhafte verfällt und stets den dokumentarischen Blick zugunsten einer vielschichtigen, oft gebrochenen Annäherung an die Motive aufhebt, zeugt von seiner konzeptuellen Herangehensweise, die zugleich die Qualität seiner Arbeiten unterstreicht. Seine Bilder illustrieren nicht, wie es in der Fremde ist, sondern dass alles Fremde schlussendlich konstruiert ist durch das Auge des jeweiligen Betrachters. Sie rufen damit ganz aktuell und in der Gegenwart verankert zu einer Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung des scheinbar Fremden auf. Die Ausstellung „anderswo“ präsentiert Arbeiten der Jahre 2000–2009. Die Themen „Stierkampf“, „Flamenco“, „Pueblos“ und „Die arabische Welt“ stehen im Mittelpunkt.
Dr. Sören Fischer
Einen virtuellen Rundgang durch diese Kunstausstellung können Sie hier machen.