ab 11 Uhr geöffnetSchlossplatz 102977 HoyerswerdaTel.: +(0) 3571 209 37 500

„VERGESSENE OPFER der NS-Euthanasie“

Den „Vergessenen Opfern der NS-Euthanasie“ widmet sich die neue Sonderausstellung seit dem 03. September 2020 im Schloss & Stadtmuseum Hoyerswerda. Die Wanderausstellung der Gedenkstätte Pirna-Sonnenschein erinnert auf 21 Tafeln in deutscher wie auch polnischer Sprache mit berührenden Schilderungen an einzelne Schicksale.

Mehr als 2 500 Menschen aus Schlesien fielen zwischen 1940 und 1945 den nationalsozialistischen Krankenmorden zum Opfer. Aufgrund von Behinderungen oder psychischen Erkrankungen galten sie den Nationalsozialisten als „lebensunwert“.  Allein in der Gaskammer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein starben mehr als 1 500 Menschen aus Schlesien. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben die Verbrechen für viele Jahrzehnte weitgehend vergessen.

Seit 2018 erinnert diese Wanderausstellung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten an die Opfer. Die Ausstellung stellt die zunehmende Ausgrenzung von Menschen mit psychischen Krankheiten oder geistigen Behinderungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar, die nach Kriegsbeginn 1939 zu einem systematischen Massenmord führte. Anhand von Biografien der Opfer rekonstruiert sie den Weg schlesischer Psychiatriepatienten nach Sachsen und ihre Ermordung im Rahmen verschiedener Tötungsaktionen. Gleichzeitig nimmt sie die Verantwortung der Täter und die nachlässige juristische Verfolgung der Verbrechen nach 1945 in den Blick.

Die Ausstellung ist bis zum 15. November 2020, im Schlosssaal des Stadtmuseums zu sehen.